Die Bibliothek

Die Gemeindebibliothek Salurn Die Gemeindebibliothek ist eine kommunal geführte zweisprachige Einrichtung, über die die Gemeinde Salurn die Verwirklichung ihrer Satzungsziele – Aufwertung des kulturellen Erbes, kostenlose Vermittlung von Wissen, Zugang zu Information, Bildung, kulturelle und berufliche Entwicklung der Bürgerinnen und Bürger, Dokumentation des historischen und lokalen Erbes und der Traditionen, Verwirklichung des Rechts auf Bildung sowie Stärkung der demokratischen Kultur – anstrebt.Seit ihrer Gründung hat die Bibliothek zwei wesentliche Aufgaben: Als lokale Informationsstelle sammelt sie Dokumente und Informationen von allgemeinem Interesse und macht sie für die Allgemeinheit verfügbar. Als historische Bibliothek hingegen erschließt und verwahrt sie Publikationen über die Geschichte der Gemeinde Salurn.Mit dem Ziel, allen Bürgern grundlegende Informationen zur Verfügung zu stellen, hat die Bibliothek ihren Wirkungsbereich in den letzten Jahren Zeit auch auf multimediale und multikulturelle Aspekte ausgebaut und den Benutzern den Zugang zu neuen Informations- und Telekommunikationsdiensten mit dem Zugriff auf Internet und Datenbanken auf anderen digitalen Medien ermöglicht.Die Gemeindebibliothek wurde von der Landesregierung zur öffentlichen Bibliothek für die deutsche und italienische Sprachgruppe erklärt. Zur Umsetzung ihrer Bestrebungen hat die Bibliothek einen Sitz.Als Informationsstelle und lokales Zentrum für bibliographische Dienste arbeitet die Bibliothek zudem mit den örtlichen Vereinen und kulturellen Einrichtungen und Institutionen zusammen, insbesondere mit dem Bildungsausschuss und Schulen, sowie mit öffentlichen oder privaten, italienischen und deutschen Einrichtungen.Die Bibliothek inspiriert sich an den Grundsätzen des UNESCO-Manifests für öffentliche Bibliotheken und setzt sich für die Freiheit und das Wohlergehen der Gesellschaft und des Einzelnen ein. In diesem Sinne möchte die Bibliothek auch ein qualitativ hochwertiger, frei für einen Austausch und ein Beisammensein nutzbarer öffentlicher Raum sein, ein Ort der Begegnung und Debatte für das kulturelle Wachstum der Dorfgemeinschaft.  Kurzer Überblick zur Geschichte der Bibliothek Bereits in den frühen Nachkriegsjahren gab es in der Grundschule eine kleine deutschsprachige Bibliothek, die vom Lehrerkollegium geführt wurde. Das besondere Engagement von zwei Lehrern aus Salurn, Reinhard Tessadri und Olga Ferrari, die ihre persönlichen Bücher zur Verfügung stellten, ermöglichte den Beginn und die Förderung von Leseförderungsaktivitäten.Später, Anfang der sechziger Jahre, wurde dank der Bemühungen des Kaplans von Salurn, Pfarrer Georg Peer, der in Penon geboren wurde, auch mit der Unterstützung von Pfarrer Josef Pardatscher, dem Betreuer des Benefiziums Feigenputz auf dem Grieser Platz ein Raum für die katholische Jungschar geschaffen, wo deutschsprachige Bücher korrekt katalogisiert aufbewahrt und zum Verleih angeboten wurden.Als 1977 das Jugendhaus „Josef Noldin“ auf Veranlassung von Dr. Viktoria Stadelmayer eröffnet wurde, wurde dort eine Bibliothek für die deutschsprachige Bevölkerung von Salurn eingerichtet, die wenig später den gesamten Feigenputz-Bestand aufnahm.1980 wurde im Bürgersaal von Salurn im ersten Stock ein neuer Leseraum eingerichtet, der erst im darauf folgenden Jahr als italienische Gemeindebibliothek anerkannt wurde. Der ausschließlich italienische Bücherbestand war ein Geschenk der Schuldirektion Neumarkt, in der Person von Dr. Ivan Eccli. Die Lehrerin Maria Grasso erhielt als erste den Auftrag, die Bibliothek und den Verleihdienst zu leiten. Langsam und mit einigen Schwierigkeiten erlangte die Verleihstelle einen größeren Stellenwert und wurde zunehmend von den Kindern der Salurner Schulen besucht. Frau Grasso wurde im Dezember 1982 von Isabella Tessadri aus Salurn abgelöst, die von der Gemeindeverwaltung mit der Leitung der Bibliothek beauftragt wurde. Zu Beginn war die Bibliothek nur 6 bis 8 Stunden pro Woche geöffnet. Das zunächst sehr begrenzte bibliografische Angebot wurde in der Folge mit Nachschlagewerken und Klassikern der italienischen und europäischen Literatur erweitert.Im Jahr 1989, nach Fertigstellung des neuen Sitzes der Mittelschule Salurn, beschloss die Salurner Gemeindeverwaltung, die Bibliothek in einige leere Räumlichkeiten der Schule umzusiedeln. Die Räume wurden neu eingerichtet und der Bestand an Büchern und audiovisuellem Material wurde mit den ersten Film- und Tongeräten ergänzt. Mit der Umsiedlung wurden die Öffnungszeiten von 8 auf 10 Wochenstunden erweitert. Die Tätigkeit der Bibliothek gestaltete sich dank der Zusammenarbeit mit den Mittelschulen zunehmend intensiv. Erstmals wurden der Salurner Bevölkerung Leseabende und Autorenlesungen angeboten, die die Bürger zunehmend auf das Lesen und die Bibliothek – nunmehr ein vielbesuchter Treffpunkt – aufmerksam machten. Die Bibliotheksleiterin wurde ab 1990 von Lorene Fauri unterstützt, die vor allem bei der Katalogisierung der Bücher mithalf.Am 28. Februar 1990 beschloss der Gemeinderat, den Bibliotheksrat im Einklang mit der neuen Bibliothekssatzung mit einigen Vertretern der deutschen Sprachgruppe zu ergänzen. Die Gemeindebibliothek Salurn wurde somit zu einer zweisprachigen Bibliothek, die der gesamten Dorfgemeinschaft offen steht. Durch die Entstehung der neuen zweisprachigen Bibliothek wurden auch die bisherigen Erfahrungen mit der Leseförderung in deutscher Sprache eingebunden. Im Frühling 1993 übernahm Claudio Tomasini die Leitung, der anhand von Ausbildungskursen des Landesamtes für Bibliothekswesen eine Reihe von Kompetenzen in den Bereichen Bibliothekswissenschaft und Katalogisierung entwickeln konnte. Diese Kenntnisse ermöglichten binnen kurzer Zeit die Automatisierung des Verleihdienstes und progressiv auch die Katalogisierung des gesamten Bibliotheksbestands.Ab 1995 übersiedelte die Bibliothek wieder: Sie erhielt ihren Sitz im renovierten Gebäude des italienischen Kindergartens, wo sie bis zum Sommer 2013 blieb. Der Bibliothekar trat im Jahr 1996 durch öffentlichen Wettbewerb in den Stellenplan der Gemeindeverwaltung ein. Aufgrund der immer dringenderen Notwendigkeit, die Räumlichkeiten des italienischen Kindergartens wegen der ansteigenden Anzahl der Kinder zu erweitern, musste die Bibliothek ihre Räumlichkeiten aufgeben und vorübergehend in die Räumlichkeiten am Cesare-Battisti-Platz 13 umziehen, wo sie über fünf Jahre lang blieb.Im Januar 2019 übersiedelte die Bibliothek erneut, und zwar in einen großen Raum im Erdgeschoss des Herrenhofs, wo sie nun auf einen endgültigen Standort wartet, der im selben Gebäude eingerichtet werden soll.Derzeit gehört die Bibliothek zu den öffentlichen Leseeinrichtungen; sie verfügt über einen zweisprachigen bibliographischen und multimedialen Bestand, um den Erfordernissen beider in Salurn vorhandenen Sprachgruppen gerecht zu werden. Die Bibliothek besitzt auch eine interessante Fotosammlung über die Geschichte des Dorfes, in der am Sitz oder auch online nachgeschlagen werden kann. Die Anordnung des bibliographischen Bestandes in offenen Regalen ermöglicht den Benutzern einen einfachen Zugang.Mit Ausnahme der Nachschlagewerke (Wörterbücher, Lexika usw.) werden Dias, Bücher, Zeitschriften und das Multimediamaterial kostenlos verliehen. Dauer des Verleihs: einen Monat für Bücher, zwei Wochen für Hörbücher und eine Woche für die restlichen Werke. Den Vereinen des Dorfes stellt die Bibliothek außerdem verschiedenes Zubehör (Overhead-Projektor, Diaprojektor, Verstärker, Ausstellungsgerüste usw.) für Veranstaltungen zur Verfügung. Mitglieder des Bibliotheksrats Vorsitzende: Tiziana Raffaelli (1985-2011), Angelika Tengler (2012-2015), Tiziana Nardin (2016-2020), Christine Stadler (2021-2025)  Ratsmitglieder im Laufe der Jahre (Vertreter der Kindergärten) Sigrid Barbi, Lorenza Tait, Rosanna Iannuzzi, Paola Pasini (Vertreter der Grundschulen) Alessandra Albertin, Angelika Sulzenbacher, Rosmarie Zipperle, Martin Sanin, Stefania Modolo (Vertreter der Mittelschulen) Erminio Caliciotti, Roberto Sichel, Noemi Callegari, Maximilian Barbi, Renate Tschurtschenthaler, Emanuela Atz, Gabriella Di Gregorio (Vertreter der Pfarrgemeinderäte) Hedwig Masetti, Paolo Cristofoletti, Irene Mall, Lidia Giacomozzi, Manuela Cristofoletti (Gemeindereferenten) Paolo Piffer, Ivano Morandini, Giorgio Giacomozzi, Marlene Tabarelli, Ivan Cortella, Lidia Faustin, Samantha Endrizzi, Martin Telch, Angelika Tengler, Tiziana Raffaelli, Tiziana Nardin, Michela Nardin, Martin von Malfer (Vertreter der Jugendgruppe und kooptierte Mitglieder) Margherita Nardon, Igor Pedoth, Lorene Franceschini, Rosanna Lonardi, Francesca Pojer, Oskar Dalvit, Ingrid Bommassar Bibliothekare: Isabella Tessadri, Lorene Franceschini, Claudio Tomasini. Mitarbeiter im Laufe der Jahre: Igor Pedoth, Cristina Terribile, Michaela Franceschini, David Vegher, Aaron Ceolan, Miriam Tabarelli, Margherita Nardon, Elisa Pierotello, Karin Schiller.